Ritalin

 

  • Der erste, der Amphetamine bei hyperaktiven Kindern einsetzte war der Arzt Dr. Charles Bradley(1937).
     
  • Das meistverkaufte Medikament heute ist Ritalin (Methylphenidat hydrochloride).
     
  • Bekannt auch unter dem Namen Speed, Vitamin R, R-Ball, Rita und Billigkoks.
     
  • Ritalin ist ein Betäubungsmittel (d.h. zusammen mit Morphium und Kokain wird es als stark wirksames und potentiell Sucht erzeugendes Mittel klassifiziert!).
     
  • In Schweden ist die Substanz mittlerweile verboten.
     
  • Wirkungsmechanismus ist noch nicht genau erklärt (steht so auch in der Packungsbeilage)
     
  • Besserung der diagnostischen Symptome; Besserung der damit verbundenen Verhaltensweisen, wie Betragen und Agressivität
    ABER:
    Keine Besserung der schulischen Leistungen, der Lesefähigkeit, der sportlichen Leistungsfähigkeit, der sozialen Fähigkeiten, keine Verminderung des antisozialen Verhaltens(Swanson: Effect of Stimulant Medication on Children with attention deficit disorder. Eceptional Children (1993))
     
  • Wirkung hält nur 4 Stunden, danach wiederholte Dosis notwendig.
     
  • 30% der Kinder spricht auf Ritalin überhaupt nicht an.
     
  • Es kann zum Absetzphänomen kommen wie überschiessende Aktivität, Unruhe, Impulsivität und Unaufmerkdamkeit. Abenddosis führt zu Schlafstörungen und Appetitmangel. Gefürchtet ist der rebound Effekt,
     
  • Ritalin verbessert die Aufmerksamkeit aber nicht die kognitive Leistung (Wahrnehmung)
     
  • Ritalin kann den Verlauf von ADHS nicht beeinflussen oder verkürzen
     
  • Sollte bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewandt werden, da die Nebenwirkungen in dieser Altersklasse noch nicht ausreichend untersucht wurden. In einem Tierversuch wurden nicht koorigierbare Veränderungen, an jungen, nicht ausgereiften Hirnteilen festgestellt.
     
  • Die spätere Entwicklung von Parkinson durch die Einnahme von Ritalin wird diskutiert
     
  • Ritalin hat ein stark ausgeprägtes psychisches Abhängigkeitspotential


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Nebenwirkungen von Ritalin

 

Schätzung der Häufigkeit (nach CIOMS): sehr häufig >10%, häufig >1% bis <10%; gelegentlich >0,1% bis <1%; selten >0,01% bis <0,1%; sehr selten <0,01%.

Nervosität und Schlaflosigkeit sind sehr häufige unerwünschte Wirkungen. Sie treten zu Beginn der Behandlung auf, können jedoch in der Regel durch Reduktion der Dosis und/oder durch Auslassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrolliert werden. Rückgang des Appetites ist ebenfalls häufig, in der Regel jedoch vorübergehend.

Zentrales und peripheres Nervensystem

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie.

Selten: Akkommodationsstörungen und verschwommenes Sehen.

Sehr selten: Hyperaktivität, Konvulsionen, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Tics bzw. deren Verstärkung und Tourette-Syndrom, toxische Psychosen (zum Teil mit optischen und taktilen Halluzinationen), vorübergehende depressive Verstimmung, zerebrale Arteriitis und/oder Okklusion.

Sehr selten wurden schlecht dokumentierte Fälle von bösartigem neuroleptischem Syndrom (malignem neuroleptischem Syndrom, MNS) gemeldet, wobei die Patienten in den meisten dieser Fälle auch noch andere Medikamente erhalten haben. Es ist ungewiss, welche Rolle Ritalin in diesen Fällen gespielt hat.

Gastrointestinaltrakt

Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten meist zu Beginn der Behandlung auf und können durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme gelindert werden. Mundtrockenheit.

Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, von Erhöhung der Transaminase bis hin zu hepatischem Koma.

Herz und Kreislauf

Häufig: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist Erhöhung).

Selten: Angina pectoris.

Haut und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen

Häufig: Rash, Exanthem, Pruritus, Urtikaria, Fieber, Arthralgie, Haarausfall (Kopf).

Vereinzelt: Thrombozytopenische Purpura, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme.

Blut

Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie.

Sonstiges

Selten: Bei Langzeitanwendung bei Kindern kann es zu mässig reduzierter Gewichtszunahme und geringfügiger Wachstumshemmung kommen.
 

 Andere Psychopharmaka, die bei ADHS eingesetzt werden, haben teils noch masivere Nebenwirkungen. Siehe hierzu auch Psychopharmaka

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